Erste Stolperschwelle und drei Stolpersteine werden verlegt am 8. Mai

Biesnitzer Grund KZ Aussenlager Görlitz | United States Holocaust Memorial Museum courtesy of Teddy Znamirowski

Biesnitzer Grund KZ Aussenlager Görlitz | United States Holocaust Memorial Museum courtesy of Teddy Znamirowski

Am 8. Mai 2025 werden in Görlitz weitere Stolpersteine verlegt in Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus. Mit der ersten Stolperschwelle wird zugleich an das KZ-Außenlager Görlitz und das Schicksal der jüdischen Häftlinge gedacht. Am 9. Mai gibt es eine Veranstaltung die einlädt, zum Kennenlernen der Geschichten hinter den Namen der Stolpersteine

Die Verlegung der Stolperschwelle erfolgt durch Gunter Demnig. Treffpunkt ist an der Melanchthonstraße/Ecke Fröbelstraße, Beginn 9:00 Uhr
Die Verlegung der Stolperschwelle erfolgt durch Gunter Demnig. Treffpunkt ist an der Melanchthonstraße/Ecke Fröbelstraße, Beginn 9:00 Uhr

Am 8. Mai 2025, 80 Jahre auf das Ende des 2. Weltkrieges werden in Görlitz weitere Stolpersteine verlegt. Auftakt sieht die Verlegung durch Gunter Demnig mit der Verlegung der ersten Stolperschwelle am Standort des eh. KZ Groß-Rosen Außenlager Görlitz im Biesnitzer Grund.


Stolperschwellen werden an geschichtsträchtigen Orten der NS-Vergangenheit verlegt. An Orten, an denen oftmals hunderte oder Tausende Stolpersteine verlegt werden müssten.
Mit der ersten Stolperschwelle in Görlitz wird an die Opfer des KZ-Außenlagers Görlitz und das Schicksal der jüdischen Häftlinge gedacht, sie stammten zum Großteil aus Polen und Ungarn und mussten Zwangsarbeit in der Rüstungsproduktion leisten. Mehr als 360 Tote des Lagers sind auf dem Jüdischen Friedhof beigesetzt.

 

Anschließend werden drei weitere Stolpersteine verlegt. Auf der Hospitalstraße für Regine Schlesinger, für Irma Alter auf der Joliot-Curie-Straße, für Charlotte Kluge auf der Konsulstraße.
Veranstalter ist die Stolpersteine-Initiative Görlitz/Zgorzelec, gemeinsam mit dem Bürgerrat Görlitz Südstadt, goerlitz21 e.V., dem Aktionskreis Görlitz und der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Sachsen

 

Mit einer Spendenaktion suchen wir als Initiative die Kosten der Verlegung zu tragen.
Für 120 Euro kann jeder eine Patenschaft für die Herstellung und Verlegung eines STOLPERSTEINS oder der STOLPERSCHWELLE übernehmen.
Spenden können an die Deutsch-Polnische Gesellschaft Sachsen gerichtet werden, mit dem Betreff "Stolpersteine / Stolperschwelle".

 

Spendenkonto: Deutsch-Polnische Gesellschaft Sachsen e.V.
IBAN DE53 8509 0000 3281 1110 00 BIC GENODEF1DRS Volksbank Dresden-Bautzen eG

 

Der Görlitzer Ehrenbürger Shlomo Graber ist Überlebender des Lagers. Fast seine ganze Familie ist in Auschwitz umgekommen. Er selber und sein Vater überlebten mehrere Konzentrationslager, bevor er, in Görlitz Zwangsarbeit leistend, 1945 von der Roten Armee im KZ-Außenlager Görlitz befreit wurde.

 

Am 9. Mai laden wir ein 16:00 Uhr zum Kennenlernen der Geschichten hinter den Namen der Stolpersteine in den Johannes-Wüsten-Saal, Barockhaus, Neißstraße 30

Drei weitere Stolpersteine finden sich in Görlitz verlegt. Für Regina Schlesinger, für Irma Alter und für Charlotte Kluge. Irma Alter geb. Hollaender, konnte ihre Kinder in Sicherheit bringen, sie selbst starb 1944 KZ Theresienstadt völlig entkräftet und unterernährt. Regine Schlesinger, geb. 1867, rettete ihren Sohn Arthur Schlesinger vor dem Zugriff der Nazis, sie starb im KZ Theresienstadt 1942.

Charlotte Kluge, die junge Frau aus Görlitz, die aus einer evangelischen Familie stammte, war ein Opfer des NS-Euthanasieprogramms 'AKTION T4'. Geboren 1910, wohnte die Familie in der Konsulstraße. Aus einer Anstalt wurde sie 1942 in die Heil- und Pflegeanstalt Pirna-Sonnenstein deportiert und wie Tausende andere Menschen mit physischen Erkrankungen oder geistigen Behinderungen ermordet. Einen Tag nach der Verlegung der Stolpersteine, lädt die Stolpersteine-Initiative Görlitz-Zgorzelec ein, die Geschichten und Schicksale hinter den Namen kennenzulernen. Seit 2007 erinnern in Görlitz Stolpersteine an die Opfer des Nationalsozialismus. 81 Stolpersteine befinden sich aktuell (Stand April 2025) in Görlitz und Zgorzelec.
 

Veranstalter: Stolpersteine-Initiative Görlitz/Zgorzelec, mit freundlicher Unterstützung der Freunde der Görlitzer Sammlungen e. V. und dem Aktionskreis Görlitz e. V.
Beginn: 16:00 Uhr, Dauer ca. 2 Stunden, Einlass 15:30 Uhr. Eintritt: kostenlos. Die Plätze sind limitiert.

 

 

Vielfach erinnern die Städte Görlitz und Zgorzelec, Einrichtungen, Vereine und Initiativen an das Kriegsende am 8. Mai 1945

 

Görlitz und Zgorzelec erinnern 2025 gemeinsam an die Opfer des Nationalsozialismus und an das Schicksal der Zehntausenden Häftlinge, Zwangsdeportierten und Todesopfer